SC Geislingen büßt die Landesliga-Tabellenführung ein. Der abstiegsgefährdete TSVgg Plattenhardt bezwingt den bisherigen Spitzenreiter mit 2:0-Toren. Von M. O. Merz
Der eisige Filder-Wind setzte den ca. 200 Zuschauern im Plattenhardter „Weilerhau“ mächtig zu. Waren sie Anhänger des Filderstädter TSV belohnten sie ihre wackeren Kicker am Ende für ihr Durchhaltevermögen wenigstens mit dem Gewinn von wichtigen drei Punkten, während die Herzen der Geislinger Fans nicht erwärmt wurden; vielmehr zogen diese von der Kälte schlotternd enttäuscht von dannen.

Tobias Flitsch machte sodann nach der Pleite aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Man muss sagen, unsere Leistung war in keiner Weise meisterwürdig.“ Obwohl er seinen Männern die richtige Einschätzung zu dem, was sie erwarten wird, mitgab, fanden sie am Sonntag nicht den Türöffner zum Erfolg. „Wir wussten, dass es auf dem etwas größeren Kunstrasenplatz, in einer Auseinandersetzung gegen eine massierte Abwehr, wenige Torszenen geben wird“, erinnerte der Geislinger Chefcoach an seine Prognose.
„Wir erspielten uns wenigstens ein paar Gelegenheiten, versiebten diese jedoch teils kläglich“, fährt der Geislinger Chefcoach fort. Der in der Nähe der prekären Tabellenzone angesiedelte TSV hatte eigentlich überhaupt keine Chancen. Umso erstaunlicher, wie sie es schafften, daraus einen 2:0-Triumph zu basteln. „Die 1:0-Führung fiel aus dem Nichts“, erklärte Tobias Flitsch die 73. Spielminute. In der Tat hätte der herauseilende SC-Keeper den Ball vor dem anstürmenden Denis Kroer klären müssen. Vier Minuten später entschieden die Hausherren die zerfahrene Begegnung mit einem Elfmetertor: Enrico Raupach verwandelte souverän.
Der Schock saß den Schwarz-Weißen wie Blei in den Füßen. Brauchbare Kombinationen aus der Defensive heraus verpufften regelmäßig im Ansatz. „Wir machten zu viele technische Fehler“, nannte es der Trainer. Außer den wenigen Möglichkeiten, wie z. B. bei zwei Kopfbällen, kam kaum Konstruktives zustande. Zu allem Überfluss des Schlechten leistete sich der Schiedsrichter auch noch eine krasse Fehlentscheidung: „Er pfiff eine Abseitsstellung bei einem Direktschuss ins lange Eck. Flitsch kommentiert: „Das war nie und nimmer Abseits. Es war ein regulärer Treffer. So wurde uns die Führung geraubt.“
Jedem Beobachter mit etwas Fußballverstand war in der Partie klar: Wer in der zweiten Halbzeit das erste Tor schießen würde, verlässt das Kunstgrün als Sieger. So kam es - die Gastgeber durften ihren gelungenen Coup bejubeln.
Nun war es erst das zweite Rückrundenmatch der aktuellen Landesliga-Saison. Bei der großen Anzahl der ums Überleben in der Spielklasse kämpfenden Teams wird es noch mehr Überraschungen geben. Eines ist jedoch klar: Mit derartigen Vorstellungen begräbt der SCG seine Aufstiegsambitionen eigenfüßig.

