Missglückte Generalprobe?  Von M. O. Merz

Auf eine missglückte Generalprobe folgt eine gelungene Premiere … so lautet eine alte Theaterweisheit. Und insofern stünde das erste Punktspiel am nächsten Samstag in Bonlanden unter einem guten Stern. Aber Fußball ist bekanntlich nicht nur Theater und hinzukommt auch noch die Sichtweise des Regisseurs am Spielfeldrand, Tobias Flitsch:

„Unser letztes Vorbereitungsspiel war ein wertvoller Test für den Ernstfall am Samstag. Wir können daraus noch einmal wichtige Erkenntnisse ziehen.“ Der 42-jährige Chefcoach sieht daher die Generalprobe nicht als missglückt. „Wir dürfen bis zum Schlusspfiff, trotz einer verstärkten Offensive, die Absicherung nach hinten nicht vernachlässigen“, mahnt er die Lehre aus dem Match auf dem großen Kunstrasenplatz in Reutlingen an. „Dann geht eben so eine Begegnung 0:0 aus“ Das goldene Tor fiel mit dem Schlusspfiff in der 93. Minute.

Flitsch hebt die gute Leistung im zweiten Spielabschnitt hervor: „Wir haben da mit hoher Laufbereitschaft sehr dominant gespielt. Der Gegner schoss nur zweimal auf unser Tor, während wir sehr gute Möglichkeiten hatten.“ In der Tat hatten die „Bären“ aus dem Eybacher Tal zum Beispiel bei Lattentreffern und einem strittig aberkannten Tor Pech. „Wir hätten gut und gerne mit mindestens vier Toren in Führung gehen können.“

Mit dem Auftritt seines Teams in der ersten Halbzeit war der A-Schein-Trainer allerdings nicht einverstanden: „Die Young Boys waren da besser. Wir bewegten uns zu wenig und ließen die notwendige Aggressivität vermissen. Das habe ich in der Pause deutlich angesprochen.“

Tobias Flitsch ist für den Rückrundenstart zuversichtlich: „Wir sind gerüstet. Beherzigen wir die Erkenntnisse, ist auch im schweren Auswärtsspiel auf den Fildern etwas zu holen.“