Kämpferische Waldstettener „Löwen“ schlagen schwächelnde Geislinger „Bären“.  Von M. O. Merz

Wenn keiner der SC-Spieler an seine Normalform herankommt und die Hausherren Mann für Mann konzentriert die Herausforderung angehen, entsteht das, was am Samstagnachmittag in Waldstetten zu beobachten war: Der Spitzenreiter versagte auf ganzer Linie - die Hausherren überzeugten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Das Ergebnis sagt alles: 3:0-Heimsieg des TSGV.

Der Schock stand nach der Partie Spielern, Offiziellen und Fans gleichermaßen ins Gesicht geschrieben: Man fragt sich nach einer Erklärung des kollektiven Versagens. Fakten: Die Analyse muss gründlich erfolgen, nach konstruktiver Aufarbeitung schnell abgehakt und der Blick wieder nach vorne gerichtet werden.

Das Match begann so, wie es viele erwarteten. Vor der langen verletzungsbedingten Unterbrechung (12. Minute) kombinierte der Tabellenführer aus Geislingen gefällig, fast selbstgefällig: Zählbares sprang dabei nämlich nicht heraus. Immerhin wurden Raum und Gegner einigermaßen beherrscht. Natürlich darf bei einem Eckball kein Spieler vor dem Tor freistehen. Aber Ralph Molnar durfte unbehelligt freistehend die Standardsituation via schulmäßigen Kopfstoß zum 1:0 abschließen.

Nach elf Minuten der langen Nachspielzeit dann sogar noch das 2:0 vor der Halbzeitpause. Kurioser geht es kaum: Wieder ein TSGV-Eckball, den sich Keeper Max Piegsa aber diesmal fischt und kurz mit beiden Händen abtropfen lässt: Das jedoch, nach Entscheidung der nicht immer sicher urteilenden Schiedsrichterin, hinter der Torlinie: 2:0.

Mit mehr Elan kam der SCG immer noch hoffnungsvoll aus der Halbzeitpause. Die Spielerwechsel schienen zu wirken. Die in die Auseinandersetzung geschickten Josip Skoblar und Bleron Visoka vergaben jedoch gleich mehrfach beste Chance. Dann die Minute 58: Zum Entsetzen aller Schwarz-Weißen schickt Schiedsrichterin Daniela Kottmann den unschuldigen Nermin Ibrahimovic mit der Ampelkarte frühzeitig zum Duschen. War damit der Fisch geputzt? Mit zehn Mann versuchten die Gäste dennoch heranzukommen. Aber an diesem Tag sollte nichts klappen. Der Knock-out für den SC Geislingen dann in der 81.: Kleinmann schoss halbhoch zum 3:0 ein.

Schwacher Trost für den Sport-Club: Schlimmer geht es nimmer.
Das war die schwächste Saisonleistung, die mit der klaren Niederlage bei einem längst nicht abgeschriebenen, direkten Gegner bestraft wurde. Jetzt muss ein Ruck durch die Reihen gehen; denn sonst bliebe das hochgesteckte Ziel Illusion.